Mein künstlerisches Schaffen stellt menschliche Lebenswirklichkeiten in linearen Zusammenhängen dar.
Mein künstlerisches Schaffen stellt menschliche Lebenswirklichkeiten in linearen Zusammenhängen dar.
Auf diesem Wege entstehen plastische Kunstwerke, die wie Raumzeichnungen, oft nur wie Fragmente, in die Leere der Umgebung hineinwachsen. Sie sind leicht und fragil, beweglich, fließend und auch veränderbar, und berühren unser menschliches Sein von Werden und Vergehen.
Wechselwirkungen von Phänomenen wie Licht und Schatten, Dichte und Transparenz verändern sich, je nach Ort und Zeit und Standpunkt. So werden die filigranen Plastiken vor unseren Augen immer wieder neu erschaffen.
Für meine Objekte, Bilder und Installationen fertige ich die Linien mit ihrem Rhythmus, ihren Spannungen, Anordnungen und ihrem Gefüge eigenhändig selber.
Dafür nehme ich unterschiedliche Metalle, häufig Edelstahl und Schwarzdraht, aber auch Kupfer, Messing, Zink und andere.
Häufig schreibe ich während des Schaffensprozesses sehr bewusst die zu vielen meiner Kunstwerke dazugehörigen Wortverbindungen auf. Diese kann man als Folge darauf in meinen Wort-Gedanken nachlesen.
„(...) Anke Wolf dampft jede Erscheinung der Natur, die Spannung der Wasseroberfläche, das gleißende Licht der Sonne, die Spiegelungen, die Bewegungen der Elemente ein auf die Kraft scheinbar einer einzigen, schmalen Linie. Aus dieser Linie entstehen ihre Objekte. Längst hat sich Anke Wolf von den funktionalen Fesseln lösen können, an die gebunden sie vormals begonnen hatte. Längst sind aus ihren Objekten Gefäße nicht für feste Dinge, sondern für Gedanken geworden, aufzufüllen von uns, den Betrachtern. Längst greifen ihre Objekte in den Raum ein, mäandern sie hinaus aus der schützenden Hülle, schaffen sie neue, transparente Räume, kleine und größere. Die Faszination dieser Arbeiten liegt dabei zum einen in ihrer filigranen, kaum noch körperlich zu nennenden Gestalt (...). Kaum dass das Auge jeder Linie folgen kann, kaum dass man versteht, wie die fein verwobenen Gebilde funktionieren, zusammenhalten, entstehen gleich wie stehen können. Im wortwörtlichen Sinne zeichnet Anke Wolf ihre Objekte direkt vor unseren Augen auf. Mit jedem unserer Blicke aufs Neue. Sie existieren oft erst, wenn wir den zarten Linien des Materials folgen, dass sich hier und da verdichtet und neue Figuren bildet und das uns dann und wann entkommt, gelegentlich, wenn das Licht sich ändert oder wir unsere Position. (...)“
© Stefan Skowron, Kunstkritiker und Publizist, Aachen, im November 2008
anlässlich der Ausstellung „Transparenz und Licht“, Eschweiler Kunstverein